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Unser Kreisverband vertritt die Interessen circa 2.100 Landwirten im Südkreis Diepholz gegenüber Politik, Presse, Verwaltung und Gesellschaft. Außerdem bieten wir unseren Mitgliedern ein vielfältiges Dienstleistungsspektrum.

 

Landvölker Diepholz und Vechta luden zur Podiumsdiskussion / Zukünftige Ausrichtung der Agrarpolitik diskutiert

Zu Beginn der Veranstaltung wies Moderator Dr. Michael Plasse die Gäste und Podiumsteilnehmer auf die Bedeutung der Wahlen zum Europäischen Parlament am 26. Mai hin. „Der Populismus ist auf dem Vormarsch. Deshalb ist die diesjährige Europawahl eine Schicksalswahl“, so Dr. Plasse. Der Geschäftsführer der Oldenburgischen Volkszeitung begrüßte auf Einladung der beiden Landvolk-Kreisverbände Diepholz und Vechta Vertreter der großen Parteien als Podiumsteilnehmer.

SPD-Europakandidat Dr. Jens Albers, FDP-Europakandidat Jan-Christoph Oetjen und den Landesvorsitzende der Partei Bündnis 90/Die Grünen Hans-Joachim Janßen. Für die kurzfristig durch Krankheit ausgefallene Europakandidatin der CDU, Lena Düpont, sprang spontan der Landesvorsitzende der Jungen Union Oldenburg, André Hüttemeyer, ein. Dr. Plasse attestierte ihm anerkennend, daher die „Geheimwaffe der CDU“ zu sein. Obwohl die Landvölker zur Diskussion geladen hatten, ging es auf dem Podium um die gesamte Bandbreite der europäischen Politik.So gaben die Politiker ihre Einschätzung des Brexit kund. Dr. Jens Albers, der selbst 13 Jahre in Großbritannien gelebt hatte, bezeichnete die Situation als einen „bitteren Prozess mit bitterem Ergebnis“. Über die Parteigrenzen hinweg waren sich die Teilnehmer einig, dass der Austritt der Briten bedauerlich sei, aber die schlechten Brexit-Erfahrungen ließen Resteuropa auch näher zusammenrücken. „Europa entwickelt sich für die Europäer weiter“, analysierte Dr. Albers. Für die Landwirtschaft bedeute der Austritt eine Lücke im Agraretat, darauf wies Jan-Christoph Oetjen hin. Für die CDU betonte André Hüttemeyer, dass am Zwei-Säulen-Modell der EU-Gelder nicht gerüttelt werden dürfe. In der Diskussionsrunde brachten die Besucher ihre Fragen ein und forderten von den Politikern Stellung zu beziehen. Der Diepholzer Landwirt Mathis Langhorst bezeichnete die Verordnungen und Vorschriften in Düngung, Züchtung und Pflanzenschutz als „größte Lebensmittelverschwendung“. Warum nicht mehr Ertrag und dafür auch mehr Flächen ganz an die Natur zurückgeben?, fragte Langhorst. Grünen-Landesvorsitzender Hans-Joachim Janßen konnte der Idee aber wenig abgewinnen. Umwelt- und Landwirtschaftspolitik sei immer ein Abwägungsprozess. FDP-Kandidat Oetjen sah genau in diesem ein Missverhältnis: „Die Politik darf nicht immer mit dem Vorschlaghammer auf die Landwirtschaft einhauen.“ 

Mit Blick auf die europäische Agrarpolitik sprachen sich die Parteivertreter für mehr Einheitlichkeit aus. „Mehr Europa kann nur gut für Deutschland sein“, so CDU-Mann Hüttemeyer. Schnell kam ein Thema zu Sprache, welches die Landwirte besonders umtreibt: Die Nitrat-Diskussion. Deutschland, so der Tenor des Publikums, habe sich durch ein Messstellennetz, welches nur die kritischen Stellen betrachtet, selbst ins Aus geschossen. Andere Länder hätten die gesamte Situation des Grundwassers im Blick und stünden daher vor der EU besser da. Die Forderung, ein einheitliches europaweites Messstellennetz aufzubauen, um belastbare Daten zu gewinnen, schlossen sich alle Podiumsteilnehmer an. Auch Hans-Joachim Janßen unterstützte die Forderung der Landwirte nach einer einheitlichen Ausgestaltung der europäischen Messstellen, was viele Landwirte im Publik wohl nicht erwartet hätten.

Zum Abschluss der Diskussion erfragte Moderator Dr. Plasse von den Politiken, wie der Landwirtschaftliche Betrieb aussehen würde, den sie leiten würden. Für Janßen wäre es ein „durchschnittlicher Öko-Betrieb in der Wesermarsch“, dieser Vorstellung konnte sich auch Dr. Jens Albers anschließen. Jan-Christoph Oetjen sah sich als Leiter eines klassischen Milchviehbetriebes „mit ein bisschen Ackerbau“. André Hüttemeyer, der aus Visbek kommt, könnte sich einen Hof mit 150 Sauen und Ferkeln im geschlossenen System gut vorstellen.

Bild PM KV LV DH Die Europawahl ist eine Schicksalswahl

Von links: Thomas Nordhus (1. stellv. Vorsitzender KLV Vechta), Dr. Jens Albers (SPD), André Hüttemeyer (CDU), Dr. Michael Plasse (Geschäftsführer OV), Hans-Joachim Janßen (Bündnis 90/ Die Grünen), Jan-Christoph Oetjen (FDP)

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