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 Bild1 PM Landvolk Krhen zerstren den Mais

Schäden in der Dümmerregion / Landvolk fragt Betroffenheit ab

Junglandwirt Sven Mohrmann weist auf die Löcher im Boden. Statt einer ordentlichen Reihe junger Maispflanzen im Vierblattstadium finden sich nur noch vereinzelt Maispflanzen auf dem Acker am Fuße des Stemweder Berges nahe des Dümmers im Landkreis Diepholz. Gut 40 Hektar muss Mohrmann auf seinem Betrieb mit Milchvieh in Brockum neu legen. Dieses Ausmaß der Schäden sei ungewöhnlich und hänge vielleicht mit dem verzögerten Pflanzenwachstum der Maispflanze aufgrund der kühlen Witterung zusammen, vermutet der Junglandwirt. Mohrmann hat beobachtet, dass die Krähen die jungen Pflanzen kaum fressen, sondern eher aus einer Art Spieltrieb heraus auszupfen. Laut Deutschem Maiskomitee waren 2020 etwa 16 Prozent der Maisflächen bundesweit von Fraßschäden betroffen. Der Wegfall von Beizmitteln wie Merusol gegen Vogelfraß verschärft dieses Problem noch. Aus Sicht des örtlichen Landvolkes liegt hier ein klarer Konflikt mit dem Artenschutz vor. „Denn Saatkrähen stehen zwar unter Artenschutz und gelten als selten, regional werden die Tiere aber zur Plage“, betont Dr. Jochen Thiering, Geschäftsführer des örtlichen Landvolk-Kreisverbandes Diepholz. „Wir haben hier einen klassischen Zielkonflikt.“ Laut der Unteren Naturschutzbehörde können Landwirte eine Vergrämung mit Knallgasgeräten beantragen, die je nach Lage der Fläche beurteilt wird. Praktiker halten diese Methode aber für ineffektiv, da sich die Krähen an das Gerät schnell gewöhnen würden. „Zudem sind wir hier eine Touristenregion. So ein Gerät kann schnell Konflikte mit Ausflüglern und Anwohnern verursachen“, heißt es von Familie Mohrmann, die deshalb auf den Einsatz solcher Mittel verzichten. Behörden, Politik und Landwirte stünden also vor der Herausforderung, andere Wege zu finden und Artenschutz und Landwirtschaft hier zu vereinbaren. Mit Unterstützung des Landvolk-Kreisverbandes Diepholz hat sich Sven Mohrmann an die örtliche Presse gewandt, um für das Problem zu sensibilisieren, welches nicht nur in der Diepholzer Moorniederung auftritt. Auch im benachbarten Landkreis Vechta mehren sich die Fraßschäden. „Wir sehen deutlich, dass das Problem zunimmt und sich verschärft. Nicht nur Mais, sondern auch Getreide ist betroffen“, berichtet Dr. Friedrich Willms Kreisgeschäftsführer das Landvolkes Vechta. „Es sind nicht nur die Kosten und der Aufwand für die Nachsaat, die die Landwirte beunruhigen, sondern Ertragsausfälle im Mais verschärfen die Futtermittelknappheit.“ Die beiden Landvolk-Kreisverbände Vechta und Diepholz haben deshalb eine Abfrage an ihre Mitglieder gestartet und darum gebeten, die eigene Betroffenheit zu melden. „Wenn wir wissen, wo und wie viele Hektar betroffen sind, können wir alle Akteure an einen Tisch holen, um das Problem anzugehen“, so Dr. Thiering. „Gemeinsam mit Landkreis, Jägerschaft, Naturschutz und Landwirten müssen flächenübergreifende Lösungen gefunden werden. Denn wir dürfen unsere Landwirte mit dem Problem nicht alleine lassen“, ergänzt Dr. Wilms abschließend.

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