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Landwirte und BUND engagiert im Vogelschutz / Meldung möglicher Brutpaare erbeten

 Spaziergänger in Scharringhausen hätten Grund, sich zu wundern: Auf einer Ackergrasfläche des Hofes von Björn Meyer ist ein mehrerer Quadratmeter großer Bereich nach der Mahd stehen geblieben. Der Hintergrund ist nicht etwa Vergesslichkeit, sondern gelebter Vogelschutz. In dem stehengelassenen und mit einem Zaun geschützten Bereich befindet sich ein Nest der Wiesenweihe. Dieser seltene Greifvogel ist nur 40 bis 50 cm groß und hat im Diepholzer Südkreis ein Hauptverbreitungsgebiet. „Die Wiesenweihe hat sich an die Kulturlandschaft angepasst und nistet gewöhnlich in Getreidefeldern“, erläutert Luise Boldt vom BUND Diepholzer Moorniederung. „In diesem Jahr allerdings haben wir einige Nester im Grünland oder Ackergras, wie bspw. in Scharringhausen. Das ist eher die Ausnahme und hat eventuell auch mit dem kalten Frühjahr und einem späteren Brutbeginn zu tun“, berichtet die Diplom-Biologin. Die Wiesenweihe trage ihren Namen eigentlich aufgrund ihrer Nistplatzwahl in Wiesen der feuchten Niederungen. Als diese ursprünglichen Brutlebensräume zunehmend verloren gingen, hat sich die Wiesenweihe über die Zeit angepasst und nistet nun in Getreidefelder. Wenn die Felder abgeerntet werden, besteht jedoch die Gefahr, dass die Nester mit Eiern oder Jungvögeln zerstört werden. Daher engagiert sich der BUND Diepholzer Moorniederung intensiv für den Schutz des sehr seltenen Greifvogels. „Wir sind als Ökologische Station im Rahmen der Gebietsbetreuung tätig in dem Raum zwischen Twistringen, Eydelstedt, Wagenfeld, Kirchdorf und Mellinghausen sowie in den Bereichen Uchte und Calle im Landkreis Nienburg und betreuen jährlich etwa 25 bis 30 Nester der Wiesenweihe“, berichtet Boldt. Der BUND setzt dabei auf die Zusammenarbeit mit den Landwirten, die die Schutzmaßnahmen auf ihren Flächen unterstützen und die Augen offenhalten, um die Nistplätze der Wiesenweihe ausfindig zu machen. Auf den Flächen von Björn Meyer wurden mittlerweile vier solcher Nester ausfindig gemacht und geschützt. „Wir freuen uns, wenn sich zum Beispiel Landwirte bei uns melden, die vermutlich ein Wiesenweihenpaar entdeckt haben, das ein Nest vorbereitet. Wenn der Greifvogel immer wieder in einer Fläche landet, ist dies ein gutes Zeichen dafür“, so Boldt. Solche Hinweise nimmt der BUND Diepholzer Moorniederung im Europäischen Fachzentrum Moor und Klima in Wagenfeld entgegen, Telefonnummer: 05774 / 997 87 0.

Bild PM Landvolk Ackern in der Dunkelheit

 

Landwirte führen Pflanzenschutz im Raps durch / Bienenschonende Ausbringung

 

Gelb leuchten im Landkreis Diepholz die Rapsfelder. Sehr zur Freude von Bienen und anderen Insekten. Aus einem Hektar Raps können Bienen bis zu 100 kg Honig herstellen. Menschen erhalten durch die Nutzpflanze gesundes Rapsöl und den Grundstoff für Biodiesel. Die dabei entstehenden Nebenprodukte werden in der Tierhaltung als Eiweißfuttermittel eingesetzt.

„Der Raps hat sich schwergetan. Das Frühjahr war zu kalt. Jetzt brauchen die Pflanzen Wärme“, erläutert Theo Runge aus Drebber. Der Landwirt ist Vorsitzender des Landvolkes Diepholz und berichtet, dass im letzten Jahr auf knapp 4.600 ha Winterraps im Landkreis Diepholz angebaut wurde. „Die Zahlen für dieses Jahr dürften ähnlich sein, auch wenn diverse Vorgaben zu Pflanzenschutzanwendung den Anbau nicht attraktiver gemacht haben.“ Denn die Rapspflanze ist nicht nur für Bienen attraktiv, sondern auch für Schädlinge. Daher kommen Landwirte an einer Pflanzenschutzanwendung nicht vorbei. „Um die Bienen zu schonen, verlegen Landwirte die Behandlungsarbeit in die Abendstunden, wenn Bienen und Co nicht mehr aktiv sind“, betont Runge. Zudem lege sich abends der Wind, so dass ein Abdriften der Mittel verhindert wird. „Die Landwirtinnen und Landwirte brauchen einen aktuellen Sachkundenachweis im Pflanzenschutz, den sie durch Lehrgänge erwerben und auffrischen, und wissen daher um die vielen Regelungen, die sie beachten müssen“, so der Landwirt. Auch wenn die meisten Pflanzenschutzmittel für Bienen ungefährlich seien, böten die besonderen Vorsichtmaßnahmen weitere Sicherheit. „Wenn also spät abends noch ein Trecker durch das Rapsfeld fährt, macht er nichts Zwielichtiges, sondern im Gegenteil: Das ist gelebter Umweltschutz“, unterstreicht Theo Runge abschließend.

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